Agrar-Initiativen bedrohen Arbeitsplätze im Detailhandel
Die Detailhandelsverbände Swiss Retail und VELEDES empfehlen den Stimmberechtigten, die beiden Agrar-Initiativen in der Volksabstimmung vom 23. September abzulehnen. Es drohen hohe finanzielle Belastungen für Konsumenten und Steuerzahler, die Reduktion der Angebotsvielfalt und der Verlust von Arbeitsplätzen im Detailhandel.
Am 23. September kommen die beiden Volksinitiativen «Fair Food» und «Für Ernährungssouveränität» zur Abstimmung. Sie schlagen Vorgaben für die Schweizer Lebensmittelproduktion sowie höhere Zölle, Importbeschränkungen und -verbote vor. Diese Veränderungen würden den Lebensmitteleinkauf verteuern und die Konsumentinnen und Konsumenten belasten. Der für die Umsetzung notwendige Kontrollapparat und die vorgeschlagenen zusätzlichen Subventionen würden sich zudem in den Staatsfinanzen niederschlagen, sie müssten über Steuern finanziert werden.
Detailhandel hält die Wahlfreiheit hoch
Gewisse Produkte würden ganz verschwinden und dadurch die Angebotsvielfalt sinken. Der Detailhandel hält dem die Wahlfreiheit entgegen: Die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten sind mündig und können im heute geltenden rechtlichen Rahmen selber entscheiden, was auf ihre Teller kommt und wo sie ihre Lebensmittel einkaufen – dies umso mehr, als in der Schweiz bereits sehr strenge Vorschriften zum Schutz von Menschen, Tieren und Umwelt in Kraft sind. Zudem gibt es auf freiwilliger, marktwirtschaftlicher Basis zahlreiche Produktlabels, die Orientierung in der Vielfalt des Angebots schaffen.
Einkaufstourismus würde massiv zunehmen
Derjenige Teil der Schweizer Bevölkerung, der sich die höheren Preise nicht leisten will oder kann und der die hierzulande dann nicht mehr erhältliche Produkte weiterhin einkaufen möchte, würde sich im Ausland eindecken. Der steigende Einkaufstourismus würde den Schweizer Detailhandel empfindlich treffen. Arbeitsplätze und Wertschöpfung würden ins Ausland verschwinden. Die grossen Leidtragenden der beiden Volksinitiativen wären die Beschäftigten. Der Detailhandel ist der grösste Arbeitgeber des privaten Sektors: Er beschäftigt rund 325’000 Personen, was 6,5 Prozent der Beschäftigten entspricht. Jede 8. Lehrstelle und jede 9. Teilzeitstelle befindet sich im Detailhandel. Die Branche erbringt eine grosse Integrationsleistung – zugunsten der ganzen Gesellschaft.
Die Detailhandelsverbände Swiss Retail und VELEDES bitten die Stimmberechtigten, der vorgeschlagenen Verankerung ökologischer und sozialer Vorschriften in der Verfassung und der Förderung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft zulasten der Arbeitsplätze im Schweizer Detailhandel eine klare Absage zu erteilen.
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