Pragmatisch statt emotional: Schweizer Kunden missen die Begeisterung im Handel und wenden sich dem Preis zu

7. November 2024

Die am 07. November 2024 präsentierte Studie „Elevate Retail Design 2024“, ein Gemeinschaftsprojekt der SWISS RETAIL FEDERATION, Storeconcept AG und Holistic Consulting GmbH, beleuchtet die aktuelle Einkaufskultur in der Schweiz und zeigt, dass Konsumenten den Kauf von Lebensmitteln, Textilien und Drogerieprodukten oft als nüchternen Vorgang betrachten, bei dem das Einkaufserlebnis weitgehend ausbleibt. Die Studie, basierend auf einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 1.500 Konsumenten in der Deutsch- und Westschweiz, beleuchtet u.a. die Einkaufsmotive, Kanalwahl, Offenheit für digitale Instrumente und die Faszination der asiatischen Einkaufsplattformen.

Schlüsselergebnisse der Studie:

1. Handel verpasst die Begeisterung
Der Schweizer Detailhandel hat es bislang nicht geschafft, Freude – geschweige denn Begeisterung – für den Einkauf zu entfachen. „Auf der Strecke bleibt das Erlebnis hauptsächlich deshalb, weil die Basisaufgaben nicht immer zufriedenstellend erledigt werden. Vor der Kür kommt die Pflicht, welche aber vernachlässigt wurde,“ erläutert Dagmar Jenni, Direktorin der SWISS RETAIL FEDERATION. Inspiration kann erst dann entstehen, wenn die Basisanforderungen, wie z.B. Sauberkeit, Frische, Fairness erfüllt sind. Wenn zu lange wesentliche Faktoren unerfüllt bleiben, entsteht eine resignative Akzeptanz der Mittelmässigkeit – und eine steigende Bedeutung der Preisrelevanz.

2. Der stationäre Handel hält sich – doch Online gewinnt bei Textilien an Fahrt
Während der stationäre Handel bei Lebensmitteln und Drogerieartikeln mit Abstand führend ist, verlagert sich der Textilkauf zunehmend in die fragmentierte Online-Welt. Zalando und Plattformen wie Temu und Shein rollen den Markt auf und bieten Preis-vorteile – aber nicht nur. Gamification und zunehmend die Qualität können überzeugen.

3. Der Preis als Hygienefaktor – Mehrwertkommunikation als verlernte Disziplin
Der Preis ist für ein Drittel der Befragten der dominierende Entscheidungsfaktor beim Einkauf – aber mehrheitlich nicht aus Notwendigkeit, sondern aus Vernunft. „Diese „Warum mehr zahlen, wenn dasselbe günstiger zu haben ist?“-Haltung stellt Preissenkungsstrategien und Rabattaktionen in der heutigen Form in Frage, insbesondere für Anbieter, die sich über Mehrwerte differenzieren möchten. Die Kunst der Mehrwertkommunikation sei vielerorts verlernt worden,“ erläutert Dr. Markus Schweizer, Studienleiter und CEO der Holistic Consulting GmbH.

Die Studie verdeutlicht: Vor der Kür gilt es die Pflicht zu erledigen – auch wenn dies operative Kleinarbeit bedeutet und damit wenig Lorbeeren in Fachkreisen zu gewinnen sind – aber dafür umso mehr bei den Kunden.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Executive Summary.

Kontakt und Bezugsquelle der Studie:
SWISS RETAIL FEDERATION
Bahnhofplatz 1, CH-3011 Bern
Telefon: +41 (0) 31 312 40 40
medien@swiss-retail.ch

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